Artist Index: Rothaug, Alexander


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Los 6975Rothaug, Alexander
Stehende Frau mit drapiertem Gewand

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

Stehende Frau mit drapiertem Gewand
Kreide in Schwarz und Rot, weiß gehöht, auf graubraunem Velin.
34,8 x 24,8 cm.

Ein spannender, beinahe irisierender Effekt ergibt sich aus dem Übereinander von Konstruktionsskizze in Rot und der fertig durchgestalteten, sorgsam ausgeführten Zeichnung. Der Hintergrund bleibt lediglich angedeutet.

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Los 6976Rothaug, Alexander
Joseph und das Weib des Potiphar

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
24.800€ (US$ 26,667)

Details

Joseph und das Weib des Potiphar
Öl auf Leinwand.
85 x 116 cm.
Unten links mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG".

Die Sinnlichkeit einer Haremsszene vereint sich in Rothaugs Gemälde mit dem Bild eines erbitterten Kampfes: Mit geradezu männlich muskulösen Armen und kräftig zupackenden Händen versucht die Frau, den widerstrebenden Joseph an seinem Mantel zu sich zu ziehen. Ihre Erregung verdeutlicht der Künstler mit Hilfe der markanten Rötungen im Inkarnat. Im Kampf wendet die Frau uns den entblößten Rücken zu, so dass die Üppigkeit des Frauenkörpers leuchtend hell den Vordergrund des Bildes dominiert. Damit verdeutlicht Rothaug dem Betrachter seine eigene Verführbarkeit und zeichnet uns ein Bild von der Macht der Sexualität.
Farblich bestimmt der Kontrast von Rot und Grünblau das Gemälde, das durch die Gestaltung mit kurzen, fein und parallel geschwungenen Pinselzügen eine besondere Lebendigkeit und Plastizität erhält.
Arthur Roessler schreibt passend in seiner Lobrede auf Rothaug: "Über das Erzählerische in seinen Gemälden darf man jedoch das Bildkünstlerische, insbesondere das Reinmalerische nicht übersehen; beispielsweise das farbige Licht und die sonnigen Schatten; den heiteren Hauch des Südens oder die schwermutsträchtigen Dämmerungen des Nordens in der Luft. Denn in jedem Bild von seiner Hand sind Ergebnisse fleißiger und genauer Lichtstudien, sind auch seltene Erfahrungen im Bereich von Farbe und des Tones auf das Bedächtigste und mit Geschmack verarbeitet. Hier ist die Stelle, an der passend von der handwerklichen Darstellungsweise des Künstlers gesprochen werden kann. Sie ist sehr eigenartig und reizvoll. Rothaug streicht nämlich die Farbe (er verwendet fast ausschließlich Temperafarben, die er selbst 'anreibt') nicht in österreichischer Barockbreite und Saftigkeit derb hin, sondern streut über das feste Gerüst der mit sicherer Hand virtuos gezeichneten Formen gleichsam ein Konfettigestöber flimmernder Farbtupfen und Strichelchen, das erst auf der Netzhaut des Beschauers flächenhaft harmonisch zusammenschmilzt." (in: Der getreue Eckart, 12. Jg., Heft 4, Januar 1935, S. 250ff).
Im Zentrum der Komposition befindet sich eine Leerstelle: der spannungsgeladene Zwischenraum zwischen Mann und Frau, der Raum des Kampfes, des verschmähten Begehrens. In ähnlicher Weise - und ganz ähnlichem Format - stellt Rothaug das Motiv "Die verlassene Dido" (vgl. hier die entsprechende Zeichnung, Losnr. 7011) dar, deren unbekleidete Gestalt ebenso den Vordergrund des Gemäldes dominiert, während weiter hinten rechts im Bild der Geliebte flieht. Beide Werke thematisieren offen das unglückliche, mutig ausgelebte und unerfüllte Begehren der Frauen.

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Los 6977Rothaug, Alexander
Vor der Sündflut

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

"Vor der Sündflut"
Feder in Schwarz, Aquarell und Tempera sowie farbige Kreiden auf graugrünem Velin.
25 x 35 cm.
Im Unterrand mittig links mit Feder in Schwarz betitelt, in den Randbereichen und verso mit Feder bzw. Bleistift mit zahlreichen Anmerkungen sowie Kompositionsskizzen.

"Bau der Arche - gottlose Treiben der Menschen" notiert Rothaug neben dem Titel, und so zeigt er das lasterhafte Leben der Menschen um den dunklen Bug des noch an Land liegenden Schiffes herum, während Noah die Arche belädt und sich am Himmel um die Figur Gottvaters herum bereits drohend die grauen Gewitterwolken zusammenziehen. "Große Flächen kontrastieren hier mit kleinteiliger Szenerie, was durchaus den Prinzipien des Jugendstils entspricht." (Ludwig S. 124, zu: "Vor der Sündflut", Varianten, Ludwig Nr. 6 und 7, Abb. S. 125 und 127). Zahlreiche handschriftliche Anmerkungen bezeugen die Intensität, mit der sich der Künstler dem biblischen Thema widmete, kleine Quadrierungsmarkierungen in den gezeichneten Rändern belegen die geplante Wiederverwendung im größeren Maßstab. 1921 schuf Rothaug Illustrationen für die Publikation "Noahs Arche", erschienen im Verlag von Otto Wigand, Leipzig.

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Los 6978Rothaug, Alexander
Die Sintflut

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Die Sintflut
Aquarell, Deckweiß, Feder in Schwarz und Bleistift auf hellgrauem Velin.
25 x 35 cm.
In den Randbereichen mit Bleistift Anmerkungen und Kompositionsskizzen, verso weitere Skizzen.

Der Regen fällt in Strömen, wilde senkrechte Federschwünge implizieren das Schütten der Wassermassen. Leichen von Ertrunkenen treiben im Wasser, viele sind auf den Meeresgrund hinabgesunken. Ein paar wenige Überlebende haben sich auf einen Felsen gerettet und flehen zur Arche Noah empor um Hilfe, dort zeigt Rothaug jedoch keine Menschen, sondern nur den vorbeifahrenden dunklen Schiffsbug. In unterschiedlich gezeichneten Variationen setzte sich der Künstler mit dem Themenkreis der Sintflut auseinander; bei vorliegendem Motiv der Ertrinkenden während der Flut handelt es sich um eine ungewöhnliche, selten dargestellte Szene.

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Los 6979Rothaug, Alexander
Nixe in Meeresgrotte

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Nixe in Meeresgrotte
Tempera auf Leinwand.
38,3 x 26 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEX. ROTHAUG".

Inmitten von munteren Fischlein schwimmt die Nixe eben aus einer Meeresgrotte hervor, so dass wir ihren Fischschwanz nur erahnen können. Auch wenn die weit geöffneten Augen - typisch für Rothaugs besondere Weise, die Physiognomien von Meerjungfrauen zu zeichnen - sie ein wenig gespenstisch wirken lassen, so erscheint diese Nixe in ihrem Habitus doch außergewöhnlich lebendig und freundlich. Liebevoll und mit leichter Hand gestaltet der Künstler den felsigen Hintergrund und die submarine Vegetation in einem schimmernden Farbspiel differenzierter Grüntöne. In der Bildsprache der Symbolisten um 1900 spielen Unterwasserwesen eine bedeutende Rolle, stehen sie doch sinnbildlich für das menschliche Unterbewusste. Zugleich boten Nixen dem Künstler die Möglichkeit, in gesellschaftlich akzeptiertem Rahmen weibliche Erotik darzustellen.

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Los 6980Rothaug, Alexander
Neptuns Reich / Faun und Nixe

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

"Neptuns Reich" / Faun und Nixe
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera und Feder in Schwarz bzw. Tempera auf Karton
27,6 x 36,7 cm.
Recto unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG" und unten mittig betitelt, im Unterrand Reste handschriftlicher Annotationen.

Als Herrscher thront Neptun, den Dreizack in der Hand, in seinem Unterwasserreich vor einem mächtigen Korallenriff, neben ihm liegt am Meeresgrund das Wrack eines gesunkenen Schiffes. Umgeben ist er von lasziv sich vergnügenden Nixen und Wassermännern, umspielt von Fischen. Durch das diffuse Licht und andererseits die fein gezeichneten Details und haarscharfen Konturen erscheint das unterseeische Treiben beinahe gespenstisch. Verso ganz im Gegensatz dazu Kentaur und Nixe über Wasser, die Formen stilisiert, die Konturen weich, die Gesichter lediglich angedeutet. In beiden Darstellungen aus der Wasserwelt schimmert das typische Rothaug-Türkis.

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Los 6981Rothaug, Alexander
Miramar / Landschaftsstudien

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

"Miramar" / Landschaftsstudien
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera über Bleistift auf Karton. 1912.
20 x 26,3 cm.
Recto unten rechts mit Bleistift betitelt "Miramar", verso bezeichnet mit Farbangaben.

Reizvoll unvollendet bleibt der Blick auf die Küste Mallorcas beim Kloster Miramar, das 1276 auf Antrag Ramon Llulls als Kloster und Schule für orientalische Sprache gegründet und am Ende des 19. Jahrhunderts vom neuen Besitzer, dem Erzherzog Ludwig Salvator, umfassend restauriert wurde. 1912 weilte Rothaug auf Einladung des Erzherzogs auf Mallorca und veröffentlichte in der Folge die Publikation „Skizzen aus Miramar“. Hier blickt er von oben auf das Kloster, das älteste Gebäude der Insel, und zeichnet mit lockerem, weichem Pinsel und lasierendem Farbauftrag die Mittelmeerlandschaft an der mallorquinischen Nordwestküste.
Verso drei kleine weitere farbige Landschaftsstudien.

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Los 6982Rothaug, Alexander
Studienbuch

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
68.200€ (US$ 73,333)

Details

Studienbuch
58 Blatt. Feder in Schwarz und Bleistift, teils aquarelliert, teils mit farbigen Kreiden, auf Velin. Orig-Broschur. Um 1922-1929.
24 x 19 cm.
Mehrfach mit Bleistift bzw. Feder in Schwarz signiert "Alexander Rothaug", datiert, mehrfach betitelt und bezeichnet.

Das Studienbuch Rothaugs zeigt nicht nur das akribische, ja fast besessene Arbeiten des Künstlers an seinen Figuren und Entwürfen, sondern auch sein profundes anatomisches Wissen und den feinen Sinn für Kompositionen, der sich selbst in der spannungsreichen Gestaltung der Studienblattseiten widerspiegelt. So gruppiert er die unterschiedlichsten Motive zusammen, Skelettstudien neben Kampfszenen, Aktzeichnungen neben einen Mönch, den Engel des Todes und Odysseus neben Typologien von Zaghaften, Stürmern und Feigen, Architekturentwürfe neben Studien zu Guido Reni. Ein lose beiliegender und ein montierter Ausschnitt einer Zeichnung zeigen exemplarisch Rothaugs Arbeitsweise, gelegentlich besonders gelungene Figurenstudien collagenhaft in Zeichnungen einzufügen. Es finden sich u. a. folgende Themen: Die Ausgeschlossenen, Odysseus sehnt sich nach der Heimat, Des Frühlings Erwachen, Penelope und die Freier, Danayden-Brunnen, Venus, Boreas, Mönch am Ufer, Der gekreuzigte Christus, Der Engel des Todes, Tantalus, Sisyphos, Apollo schießt seine todbringenden Pestpfeile auf die Stadt, Dirke, Die Nymphe belauscht den Einsiedler, Jason, Nymphenraub, Schaumgeborene / Aphrodite Anadyomene, Odaliske, Charon entführt die Kinder, Und vor dem Fenster steht schweigend die Nacht, Strandpiraten, Heilige Nacht, Grotte am Meer, Turm von San Telmo, Jagender Kentaur, Danae, Pandora und viele mehr, sowie ein Selbstbildnis, datiert 1923. Auf der Umschlaginnenseite notiert Rothaug: "Gott siehet auf das Treiben der Menschen / Milionen sterben durch die Schuld einzelner / Aber warum lässt du dieses geschehen? / Alle hoffen zu leben auf dieser schönen Erde / und sie morden sich. Jeder will Alles. Keiner / gönnt den anderen was."

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Los 6983Rothaug, Alexander
Waldnymphe (Daphne) / Studienskizzen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Waldnymphe (Daphne) / Studienskizzen
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera bzw. Tempera und Bleistift auf Karton.
25,7 x 13,8 cm.
Verso unten links mit Bleistift die Studiennotiz "Braunes Wasser es spiegelt sich nur was heller ist als der Grund / im Schatten der Spiegelung bleibt der Grund stehen".

Weil Rothaug sich, wie viele Symbolisten, mit Vorliebe Themen der griechischen Mythologie zuwandte, handelt es bei der vorliegenden kleinen Zeichnung möglicherweise um ein Bild der Nymphe Daphne, die sich Ovids Metamorphosen zufolge im Wald vor ihrem Verfolger Apoll zu verbergen sucht, kurz vor ihrer Verwandlung in einen Lorbeerbaum. Unbekleidet steht sie versteckt in der dunklen, schmalen Lücke zwischen zwei stattlichen Baumstämmen; ihr linker Unterschenkel scheint bereits von Rinde bedeckt, und ein belaubter Ast scheint nach ihren rotblonden Haaren zu greifen. Verso mehrere kleine Bleistift- und Temperaskizzen mit Landschafts- und Figurenstudien. Die Notiz dazu verso bezeugt, wie intensiv sich Rothaug mit Licht- und Schattenphänomenen auseinandersetzte.

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Los 6984Rothaug, Alexander
Nach dem Regen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

"Nach dem Regen"
Feder in Schwarz und Sepia sowie Farbstifte auf glattem Velin.
22,8 x 28,5 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG", unten rechts betitelt "NACH DEN REGEN" (sic).

Junger Hirsch und Amsel stehen zugleich am Ufer des Baches, der sich nach dem Regen im Wald zwischen den mächtigen Baumstämmen gebildet hat. Die fein ausgearbeiteten, souverän gezeichneten Strukturen der Borken kennzeichnen jeden der Bäume auf seine ganz eigene Art, und das zarte Kolorit verleiht der Zeichnung eben jene frühlingshafte Frische, die der Natur nach dem Regen innewohnt.

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Los 6985Rothaug, Alexander
Die verlassene Nixe

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
27.280€ (US$ 29,333)

Details

"Die verlassene Nixe"
Öl auf Holz. Vor 1932.
95 x 44,5 cm.
Oben links mit Pinsel in Rot signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso nochmals signiert, betitelt und bezeichnet "Ölgemälde" sowie auf Klebeetikett des Künstlerhauses Wien typographisch datiert und mit der Nummer "2642".

Er muss sich entscheiden zwischen der rätselhaften Traumwelt der Nixe und einem Leben in der Wirklichkeit. An dieser Grenze zwischen Helligkeit und Sonnenschein der Welt einerseits und andererseits dem Dunkel des Nixenreiches rund um die Waldquelle zögert der Jüngling, eben im Begriff, auf seinem Pferd ins Helle davonzureiten. Ähnlich einer Mauer trennen ihn die dunklen Baumstämme von der am Brunnenrand sitzend zusammengekauerten Gestalt der trauernden und doch so verlockenden Nixe. Ihr Inkarnat schimmert ein wenig grünlicher als bei Menschen üblich, so dass sie eindeutig als mit der Quelle verbundener Wassergeist erscheint. Wie Wasser scheinen ihr rotblondes Haar und der weiße Schleier über ihr Bein hinweg vom Brunnen hinabzufließen, der Rinnsal ihrer Tränen vereint sich mit der Quelle, so dass die Natur mit zum Ausdrucksträger wird.
Die Figur der Brunnennixe, Elementargeist des Wasserquells, dient in dieser Szene möglicherweise einer Sagen- oder Märchenillustration. Zur Gestalt der kauernden Nixe vgl. auch Rothaugs Gemälde "Die Brunnennixe" (Ludwig S. 59, Abb. 11).

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Los 6986Rothaug, Alexander
Geknäuelte Draperie

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.456€ (US$ 5,867)

Details

Geknäuelte Draperie
Kreide in Schwarz, weiß gehöht, auf grauem Velin.
32,7 x 23,8 cm.

Einen seidigen Schimmer erhält der gebauschte, geknäuelte Stoff durch Rothaugs meisterliche Erfassung der Materialität, sein Nachspüren jeder Falte und jedes Schattens in dem Tuch, das die Draperie beinahe lebendig wirken lässt. Seitlich ganz zart die Zeichnung eines männlichen Brustbildes.

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Los 6987Rothaug, Alexander
Ziehender Kentaur, Studie zu: Nymphenraub

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Ziehender Kentaur, Studie zu: Nymphenraub
Bleistift, weiß gehöht, und Pinselproben auf grauem Velin. Um 1920-30.
32,8 x 23,4 cm.
Verso mit Farbstift in Violett (von fremder Hand?) bezeichnet "Studie zu einem Zentaur mit seiner Frau".

Satyrn und Kentauren, die dämonischen Mischwesen mit dem Oberkörper eines Menschen und dem Unterkörper eines Pferdes, beschäftigen Rothaug häufig als Motiv, und die drastische Lüsternheit, die er hier ausdrückt, stellt ihn in Zusammenhang mit der Kunst Otto Greiners. Die vorliegende Zeichnung diente Rothaug als Studie zur Figur des Kentauren in seinem Gemälde "Nymphenraub" (Im Kinsky, Wien, Auktion 5. Dezember 2017, Los 290) bzw. zum Gemälde "Kentaur Eurytion versucht die Braut Hipodameia zu rauben" (Hassfurther, Wien, Auktion 24. Oktober 2011, Los 22). Es sind also nicht etwa Seile, an denen der Kentaur zieht, sondern die langen Haarsträhnen der Nymphe, an denen er sie auf seinem Rücken festhält. Sein Ausdruck lässt in unserer Zeichnung zwar eher auf eine spielerische Neckerei als auf einen Kampf schließen, die im Gemälde sichtbare Gegenwehr der Nymphe spricht jedoch nicht für ein Spiel.

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Los 6988Rothaug, Alexander
Der gefrozelte Kentaur

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

"Der gefrozelte (sic) Kentaur"
Tempera auf Leinwand. 1916.
21 x 27,7 cm.
Oben links mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEX ROTHAUG", verso mit Bleistift datiert und betitelt sowie mit Kreide in Blau bezeichnet "No. 8: 11,5 cm hoch (in Rot zu "breit" korrigiert)/ No. 7 u. 8 gleich hoch!".

Neckend schnippst die üppige blonde Kentaurin mit ihrem Finger nach der Nase des dunklen Kentauren, worüber sich der rote Kentaur rechts im Bild lustig macht. Ihre Apfelbäckchen glänzen rot, trunken nicht nur vom Eifer der Neckerei. So dicht verschachtelt komponiert Rothaug die Szene mitten im Wald, zwischen den dunklen Baumstämmen, dass nicht auf den ersten Blick klar wird, welcher Pferdeleib zur welchem menschlichen Oberkörper gehört. Mit leichter Hand arrangiert der Künstler die komplexe Szenerie und führt das in seinem Oeuvre in verschiedensten Varianten auftretende Motiv (vgl. "Neckerei", Hassfurther, Wien, Auktion 24. Oktober 2011, Los 43) hier mit feinem Pinsel, warm-rotbraunen Kolorit und lockerem Duktus lebendig aus. Das Motiv des Kentauren ist eines von vielen malerischen Themen, die Rothaugs Kunst mit der internationalen Bewegung des Symbolismus verbinden und uns ihn als einen von vielen Einzelnen in dieser künstlerischen Strömung verorten lassen.

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Los 6989Rothaug, Alexander
Trinkende und Obst pflückende weibliche Akte

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Trinkende und Obst pflückende weibliche Akte
Bleistift und Rötel, weiß gehöht, sowie Farbproben auf grauem Velin.
32,6 x 23,5 cm.

Reizvoll beleben die bunten Tupfer der Farbproben die Aktstudien. Eine Draperiestudie ergänzt die anmutigen Darstellungen der knienden und stehenden Frauenfiguren.

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Los 6990Rothaug, Alexander
Schwanenjungfrau

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
14.260€ (US$ 15,333)

Details

Schwanenjungfrau
Tempera auf Karton. Wohl um 1912.
44,7 x 55 cm.
Oben links mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG".

Eine vielerorts vorkommende Sagengestalt ist die Schwanenjungfrau: Der Erzählung nach legt die aus dem Jenseits kommende weibliche Gestalt ihr Federkleid vor dem Bad im Weiher ab und wird dabei von einem jungen Mann überrascht, der ihr das Kleid (in manchen Fassungen auch lediglich eine Feder daraus) raubt und die Jungfrau damit zwingt, seine Frau zu werden. Später jedoch gelingt ihr die Flucht. Rothaug zeichnet die Schwanenjungfrau ganz entkleidet von hinten, das abgelegte Federkleid rechts und links zu ihren Füßen. So steht sie am Eingang der Felsgrotte, in deren Schatten der Weiher liegt, und befindet sich genau am Übergang zwischen Hell und Dunkel. Sie lässt also gewissermaßen die Freiheit und Unberührbarkeit des Vogels hinter sich und begibt sich in die irdische Dunkelheit. Souverän nutzt Rothaug die Staffelung des Bildraumes als Bedeutungsträger.
Im Nibelungenlied erscheinen zwei Schwanenmädchen, die Wagner später als Vorbild für die Rheintöchter dienen sollten - eine Verbindung, die Rothaug jedoch hier nicht aufgreift; zum Motiv vgl. auch Ludwig S. 63, Abb. 13 (dort die Jungfrau von vorne und halb entkleidet gezeichnet).

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Los 6991Rothaug, Alexander
Rosenpillen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

"Rosenpillen"
Grisaille (Tempera, mit Gold gehöht) auf weiß grundierter Leinwand. 1915.
45 x 35 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz und Weiß signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso betitelt, mit Datumsstempel "22. Juni 1915", dort numeriert "3656".

Zwei Tondi mit Darstellungen eleganter Damen rahmen die Titelschrift im oberen Bildrand ein und steigern den dekorativen Charakter der galanten Rokoko-Darstellung. Effektvoll setzt Rothaug die Lichtführung ein, indem er den Blick durch den dunklen Heckenbogen in die Helligkeit der detailreich gezeichneten Ballszene führt. Die Komposition wurde um 1915 als Illustration in den "Fliegenden Blättern" nahezu unverändert veröffentlicht; im dort zugehörigen Gedicht versetzen die Rosenpillen einen träumenden jungen Dichter in vergangene Zeiten.

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Los 6992Rothaug, Alexander
Weisse Nächte

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)

Details

"Weisse Nächte"
Grisaille (Tempera und Feder in Schwarz und Weiß) auf weiß grundierter Leinwand. Um 1918.
45 x 35 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG", oben in der Darstellung betitelt, verso undeutlicher Datumsstempel, dort numeriert "3818".

Das gespenstische weiße Leuchten eines hell strahlenden Vollmondes beleuchtet die herbstliche Landschaft, in der ganz allein inmitten weißer Nebelschwaden eine junge Frau steht. Die zwei gezeichneten Vignetten seitlich neben der titelgebenden Schrift im Oberrand akzentuieren das Motiv, indem sie ein hell beleuchtetes Gesicht schlafend und ein in Dunkelheit Gehülltes hellwach zeigen, und verstärken den dekorativen Charakter der ornamental eingerahmten Zeichnung. Im Unterrand durchbrechen die fallenden Blätter die Einfassungslinie und lockern die sorgsam gezeichnete Komposition auf. "Weisse Nächte" wurde um 1918 als Illustration in den "Fliegenden Blättern" veröffentlicht, nahezu unverändert, lediglich um einen Text unterhalb der Darstellung ergänzt.

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Los 6993Rothaug, Alexander
Der goldene Esel

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
124€ (US$ 133)

Details

Der goldene Esel
60 Seiten mit 8 ganzseitigen Farblithographien und farbigem Buchschmuck auf Bütten. Orig.-Halblederband mit goldgeprägter Deckelvignette.
26 x 21 cm.
Auflage 1200 num. Ex.

Erschienen im Artur Wolf Verlag, Wien. Zu Löwingers Amalgamierung der Texte von Apulejus und Pseudolukian schuf Rothaug nicht nur die acht farbigen ganzseitigen Lithographien, sondern auch den illustrativen Buchschmuck, gedruckt in Schwarz und Rot.

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Los 6209Rothaug, Alexander
Im Reich der Nixen

Auktion 117

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Im Reich der Nixen.
Mischtechnik auf Malkarton, auf Pappe kaschiert. 26,5 x 19 cm. Oben links im Rand signiert "Alexander Rothaug" sowie unten rechts in Grau ein weiteres Mal signiert (?) "Alexander Rothaug".


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Los 6211Rothaug, Alexander
"Melancholie am See"

Auktion 116

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

"Melancholie am See".
Öl auf Malkarton. 54,8 x 34 cm. Unten links in Majuskeln signiert "Alex Rothaug", verso wohl eigenhändig bezeichnet "Melancholie am See / Künstler / Alexander Rothaug".

Alexander Rothaug erhielt seine Ausbildung in den Jahren 1885 bis 1892 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, wo er insbesondere von dem Orientmaler Leopold Carl Müller inspiriert war. Anschließend begab er sich nach München und arbeitete dort u.a. als Illustrator bei den "Fliegenden Blättern". Nach seinen Reisen, die ihn nach Italien, Spanien und Dalmatien führten, kehrte Rothaug 1910 nach Wien zurück, wo er Mitglied im Künstlerhaus wurde. Seine Bilder, die oft ein reiner Farbenrausch sind, offenbaren die Sehnsucht nach der Antike und Mythologie. Viele Motive Rothaugs verweisen in das traumhaft Visionäre oder Märchenhafte, wie auch diese Darstellung, die mit „Melancholie am See“ beschrieben wird: Im dichten Unterholz des finsteren Waldes, ruht an einen Stein gelehnt, mit dem Rücken zu uns, ein Wanderer, lediglich gehüllt in einen einfachen Fellumhang mit Stock und Trinkflasche. Zu seinen Füßen liegt ein See, dessen türkis-blaues Wasser geheimnisvoll in die Dunkelheit des Dickichtes hinein leuchtet.

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (Etikett verso, bestätigt durch Frau Nora Sikora, Wien 1954).

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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